Arvo Pärt sieht seinem 90. Geburtstag entgegen, und der RIAS Kammerchor Berlin widmet sich am 11. September, dem Ehrentag des estnischen Kom ponisten, der lange in Berlin lebte, einer Auswahl von acappellaWerken. Pärts Musik wird mit der be rühmten Missa Papae Marcelli des vor 500 Jahren geborenen Giovanni Pierluigi da Palestrina kombi niert, die seit ihrer Entstehung 1562 anlässlich der Papstkrönungen gesungen wurde, bis der Papst Johannes Paul I. diese Tradition 1978 beendete. Wie Arvo Pärt schöpft auch die Komponistin Younghi PaghPaan ihre Musik aus der Spiritualität ihres christlichen Glaubens, zugleich aus ihrer tiefen Verbindung zur traditionellen koreanischen Musik. Die 1945 geborene südkoreanische Komponistin, die seit 1974 in Deutschland lebt und wirkt, hat neben ihrem umfangreichen kompositorischen Schaffen auch als Lehrende zahlreiche Komponist*innen geprägt. Das Musikfest Berlin ehrt sie mit einem Gastspiel des Busan Philharmonic Orchestra unter der Leitung seines Chefdirigenten Seokwon Hong. Wir freuen uns auch auf den 90. Geburtstag des Grand Maître der musique concrète instrumentale Helmut Lachenmann, der vor kurzem für sein epochemachendes Lebenswerk mit dem Preis des Präsidenten der französischen Republik 2024 geehrt wurde. Seinen als Klassiker der Moderne gefeierten Werken widmen sich beim Musikfest Berlin das RundfunkSinfonieorchester Berlin mit Vladimir Jurowski, das hrSinfonieorchester Frankfurt mit Matthias Herrmann, das EnsembleKollektiv Berlin mit Enno Poppe, das Ensemble Modern mit Sylvain Cambreling, die Solisten PierreLaurent Aimard, Mark Simpson und JeanGuihen Queyras. Doch was wären diese Jubiläen und hohen Geburtstage ohne die Komponist*innen, die sich an schicken oder längst dabei sind, das Musikleben nach ihren Interessen, Wünschen und Visionen zu formen? Beim Musikfest Berlin 2025 lauten ihre Namen Ondřej Adámek, Mark Andre, Unsuk Chin, Pascal Dusapin, Toshio Hosokawa, Robin de Raaff, EsaPekka Salonen, Lisa Streich und Francesca Verunelli. Und aus dem kriegsgeplagten Odessa er warten wir das Ensemble Senza Sforzando mit neuen Werken ukrainischer Komponist*innen. 4