ihres drucks spüren kann. je näher man dem haus kommt, desto intensiver wird das pochen in den knochen und der druck ist nicht mehr nur das echo einer berührung. in dem haus, in dem wir erwachsen geworden sind, leben gespenster. wir sehen sie alle, aber du tust so, als wären sie nicht da, mama. aber an der art, wie du zusammenzuckst, wenn sie dich streifen, an der art, wie dein körper, wenn du denkst, dass niemand hinsieht, jede körperspannung ver- liert, an der art, wie, auf deinem gesicht, wenn du unseren gekrümmten gang siehst, kurz das schlechte gewissen huscht, weil du sie in unser haus gelassen hast; an all dem erkenne ich, dass du vor ihnen genauso große angst hast wie wir. aber wir haben dir dafür nie einen vorwurf gemacht, haben erst angefangen dir einen zu machen, als unsere kleine schwester auf mich zugerannt kam; mit ihrem rennen, das mehr aussieht, wie ein stoplern, kurz vorm hinfallen, bei dem man ihr am liebsten sagen würde, dass sie alle zeit der welt und kein grund zur eile hat. sie hat sich weinend in meine arme geworfen und mir erzählt, wie die gespenster ihre arme nach ihr ausgestreckt haben und sie so fest an sich drückten, dass ihre rippen im kindergarten viel zu sehr weh taten, um mit den anderen kindern zu spielen und ihr die luft wegblieb, um nach hilfe zu schreien. ich habe ihr gesagt, dass alles wieder gut werden würde und es so etwas wie gespenster nicht gibt. ich habe ihr nicht gesagt, dass wir sie auch sehen, dass sie, sobald ich über die türschwelle trete, ihre langen arme nach mir ausstrecken, dass sie mich fest umklammert halten und erst loslassen, wenn ich das haus verlas- se. wie es mich trotzdem schüttelt und mir, je näher ich dem haus komme, immer übler wird. wie, je näher man dem haus kommt, das pochen intensi- ver und intensiver wird, bis es nicht mehr länger nur das echo einer berüh- rung ist, sondern sich genauso anfühlt, aber dann tritt man über die tür- schwelle und man merkt, dass das, was man in erinnerung hatte, nicht einmal halb so schlimm war und man sehnt sich nach dem echo zurück, das zwar ohrenbetäubend war, aber mit der zeit und jedem weiteren meter, den man sich entfernt hat, leiser wurde und es wäre schließlich nur eine frage der zeit bis es vollkommen verstummen würde; aber jetzt ist man über die türschwelle getreten und sie halten einen fest. so fest, dass einem die luft wegbleibt, um zu schreien. scheinbar leben in dem haus, in dem wir erwach- sen geworden sind, gespenster, habe ich nach ein paar tagen zu meiner mutter gesagt und mich direkt danach geärgert, weil ich nicht, es leben in dem haus, in dem wir erwachsen geworden sind, gespenster, gesagt habe. 100 Malak Jayeola Aderounmu